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TV-Serie: The Sarah Jane Adventures

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The Sarah Jane AdventuresHeute will ich mal wieder eine Serie vorstellen, die wir aktuell gerade schauen: „The Sarah Jane Adventures“. Dabei handelt es sich um eine Ablegerserie von „Doctor Who“, so wie auch „Torchwood“ (zu beiden müsste ich hier eigentlich noch was schreiben…). Im Gegenteil zum sehr düsteren Torchwood und dem für jedes Alter geeigneten Doktor richtet sich Sarah Jane speziell an Kinder und Jugendliche. Das tut dem Spaßfaktor der Serie allerdings nur selten Abbruch, finde ich.

Zur Vorgeschichte des Charakters: Sarah Jane Smith (gespielt von Elisabeth Sladen) war eine junge Reporterin, als sie den Doktor kennenlernte. Zusammen mit dem Zeitreisenden von Gallifrey reiste Sarah Jane durch Raum und Zeit und erlebte Abenteuer auf vielen Planeten. Ihre Wege trennten sich eines Tages, als der Doktor sie etwas abrupt wieder auf der Erde absetzte. Viele Jahre später trafen sich die beiden zufällig wieder. Sarah Jane arbeitete wieder als Reporterin, und zum Abschluss ihres gemeinsamen Abenteuers schenkte der Doktor ihr K-9.

Die Serie beginnt kurz danach: Sarah Jane Smith lebt in London. Nach außen hin ist sie eine eigenbrödlerische Reporterin. Doch insgeheim untersucht sie die Aktivitäten von Aliens auf der Erde und hilft ihnen oder stoppt sie, je nachdem ob sie gestrandet sind oder mit Invasionsabsichten kommen. Dabei stehen ihr K-9 und ein außerirdischer Super-Computer auf ihrem Dachboden zur Seite. In der ersten Episode geht es um eine geplante Invasion, in deren Verlauf Sarah Jane einen von den Aliens gezüchteten Jungen aufnimmt. Luke wird schon bald wie ein Sohn für sie, und ehe Sarah Jane sich versieht sind Lukes Freunde Maria und Clyde in ihr Geheimnis eingeweiht. Und so beschützen sie die Erde fortan zu viert…

Sarah JaneDie Serie begann 2007 und hat es mittlerweile auf 4 Staffeln gebracht. Die Episoden sind dabei immer nur 25 Minuten lang und zwei Episoden gehören jeweils zu einer Geschichte. Der Stil der Serie ähnelt sehr „Doctor Who“, aber da die Zielgruppe doch Kinder und Jugendliche sind, sind manche Geschichten etwas simpler gehalten als nötig wäre, und natürlich sind die jungen Begleiter von Sarah Jane oft genug die Helden des Tages anstatt sich von Erwachsenen retten zu lassen. Das fällt aber wirklich selten negativ auf.

Generell gefällt mir der Sense of Wonder, den die Serie verbreitet. Das hat sie mit „Doctor Who“ gemeinsam, aber dem Doktor stehen alle Zeiten und das ganze Universum offen, während Sarah Jane auf die Erde der Gegenwart beschränkt ist. Trotzdem geben sich die Autoren große Mühe, immer wieder auch anklingen zu lassen, welche Wunder das Universum bereit hält. Sehr schön ist z.B. die Szene, als Maria Sarah Jane bei einer Begegnung mit einem Alien in ihrem Garten beobachtet. Auch toll: Clyde und die anderen werden auf ein Raumschiff im Erdorbit gebeamt und sind dort gerade auf der Flucht – aber sie bleiben an einem Aussichtsfenster stehen und bewundern den Anblick der Erde.

I saw amazing things, out there in space–but there is strangeness to be found, wherever you turn. Life on Earth can be an adventure too… you just need to know where to look!

Die Geschichten sind also phantasievoll und auch mit Humor gespickt. Für letzteren sorgen oft die Nachbarn von Sarah Jane von der anderen Straßenseite. Anfangs sind das Maria, ihr geschiedener Vater und ihre überdrehte Mutter. Am Anfang der zweiten Staffel zieht Maria in die USA (wohl weil die Schauspielerin sich auf ihren Schulabschluss konzentrieren musste) und in ihr Haus zieht Rani mit ihren Eltern. Da beide nichts von Aliens wissen, bietet das ähnliches Potential für Komik, zumal Ranis Mutter Marias Mutter in Sachen Überdrehtheit nicht wirklich nachsteht. Den Wechsel von Maria zu Rani fand ich anfangs sehr Schade, aber man gewöhnt sich schnell an den neuen Charakter.

General KudlakDie meisten Episoden sind wirklich großartig, z.B. „Warriors of Kudlak“, „Whatever Happened to Sarah Jane?“ oder „The Temptation of Sarah Jane Smith“. Es gibt natürlich auch viele Überlappungen mit „Doctor Who“, da beide Serien vom gleichen Team produziert werden und entsprechend viele Masken wiederverwendet wurden. So trifft man die Sontarans wieder, die Slitheen und die Judoon (meine Lieblingsmaske aus dem Who-Universum!). Auch der Doktor selber macht in zwei Doppelfolgen einen Gastauftritt, einmal der zehnte Doktor und einmal der elfte in der aktuellen Staffel.

Wenn die Serie daneben haut, haut sie allerdings wirklich daneben. Zum Glück kommt das nicht oft vor. Zwei Dinge sind mir da vor allem im Gedächtnis geblieben: Ganz am Anfang der Serie, in „Revenge of the Slitheen“, werden Maria und Clyde von einem Slitheen verfolgt. Sie wissen, dass diese negativ auf Essig reagieren, und bringen den Slitheen damit zur Explosion. Sie schauen sich an und lachen erleichtert. Ich dachte mir da nur: Die beiden sind 13 und haben hoffentlich noch nie zuvor ein intelligentes Lebewesen getötet. Ist das wirklich zum Lachen? Die Episode hatte sich nämlich explizit Mühe gegeben, die Slitheen nicht als Monster der Woche darzustellen, sondern als intelligente wenn auch amoralische Lebewesen. In dieser Szene hätte ich etwas mehr Tiefe erwartet, stattdessen wurde aus dem Explosionseffekt ein langgezogener schleimiger Gag.

Maria und ClydeAls zweites wäre hier „Secrets of the Stars“ aus der zweiten Staffel zu erwähnen: Eine Episode, die allen Ernstes versucht, eine ernsthafte Geschichte auf Astrologie aufzubauen („die Macht der Sterne“, „Energie von vor dem Beginn des Universums“ blahblahblah). Das ist leider weit unter dem sonstigen Niveau der Serie, die doch sonst bei allem spaßigen Pseudo-Technobabble immer für Wissenschaft und Vernunft eintritt.

Gedreht wird die Serie übrigens in Cardiff und Penarth. Letzteres muss als London doublen. Für uns gibt es also wie beim Doktor und bei Torchwood in vielen Episoden Bekanntes zu entdecken.

Alles in allem: Wenn ihr „Doctor Who“ mögt und Sarah Jane bisher vermieden habt, weil es ja eigentlich eine Kinderserie ist, schaut ruhig mal rein. Die Serie lohnt sich und muss sich hinter „Doctor Who“ nicht verstecken, auch wenn die Geschichten oft etwas kleiner gestrickt sind. Und wenn ihr „Doctor Who“ noch nicht kennt, könnte das durchaus ein guter Einstieg in dessen Universum sein. Ich bin jedenfalls schon auf die fünfte Staffel gespannt, welche schon angekündigt ist.

Soweit nicht anders angegeben: © Johannes Ruthenberg. Lesen erwünscht, Zitieren erlaubt, Übernahme des kompletten Textes oder Einbinden des Feeds in andere Webseiten nicht gestattet! Für mehr Infos dazu siehe http://johannes-ruthenberg.de/infos.


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